Versteckte Aussichten

Inhaltsangabe:Einleitung: Die Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit ist für die Gesellschaft im 20. Jhd von hoher kultureller Bedeutung. Diese Bedeutung spiegelt sich in der öffentlichen Diskussion zu vergangenen Thematiken wider und auch im öffentlichen Raum ist die Auseinandersetzung in Form von Denkmälern und Museen anzutreffen. Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und die politische Diskussion ist das treibende Glied in diesem Zusammenhang. Das Wissen um militärische Anlagen in der Schweiz, überwiegend Bunker, ist seit langem bekannt, nur wurden diese für knapp 100 Jahre möglichst versteckt und unsichtbar gehalten. Bunkeranlagen haben die Funktion unbemerkt zu bleiben und erheben trotz allem den Anspruch auf totale Überwachung des Landes. Um diesen Konflikt zu lösen haben sich die Festungsbauer in der Schweiz vieles einfallen lassen und kaum Aufwand gescheut. Im Vergleich mit älteren Festungsbauwerken zeigt sich die Erkenntnis, dass diese größtenteils nur zur Abschreckung des Feindes und zur Repräsentation der Macht errichtet wurden. Somit richten sich diese mehr nach ästhetischen Aspekten der Epoche und einer möglichst einschüchternden Demonstration der Möglichkeiten. Die Architektur unterirdischer Verteidigungsbauwerke möchte jedoch nur eins - Unsichtbare Überwachung. In diesem Zusammenhang wird die Auseinandersetzung und Aufarbeitung in militärischerem Kontext durchgeführt. Die geistige Landesbefestigung ist für die politische Einheit der Schweiz von hoher Bedeutung. Dieser Umstand konnte durch diverse Interviews belegt werden. Da sich die Eidgenossenschaft aus stark unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zusammensetzt, finden wir hier einen wichtigen Bezug zur gesellschaftlichen Einheit. Der militärische Nachlass wurde in den letzten Jahren seitens der Kunst und Politik intensiv behandelt und öffentlich diskutiert. Beispielsweise können hier die Broschüren MILITÄRISCHE DENKMÄLER DER SCHWEIZ, viele Zeitungsbeiträge und das Kunstprojekt UNLOADED genannt werden. Dabei stellt sich die Schweiz als Besonderheit dar, da sie als neutrales Land zwar militärisch ausgestattet war, aber seit 200 Jahren nicht mehr in Kriegsgeschehnisse eingebunden wurde. Gegenwärtig hat sich ein Dispositiv entwickelt, das zur Zeit ca. 10.000 von 20.000 – 35.000 Objekten beinhaltet. Dieses Dispositiv wird in den kommenden Jahren weiter anwachsen, wenn die logistische Infrastruktur freigegeben wird. Nach Ende des kalten Krieges hat sich [...]

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