Verstehen, zu zweit zu leben

Das Paar ist eine Ressource des Subjekts. Teil eines Paares zu sein, heißt, sich darauf zu verstehen, zu zweit zu leben. Klaus Schmidt erschließt in seiner Untersuchung Möglichkeiten einer subjektbezogenen Paarforschung, indem er ein paar- und kultursoziologisches Theorieprogramm für die Anwendung auf Paarformen der Gegenwart aufbereitet und weiterentwickelt. Das Buch zeigt auf, dass Subjektbegriffe in der Lage sind, neue Perspektiven auf das postmoderne Paar zu gewinnen.Dem Paar als Forschungsgegenstand nähert sich die Arbeit durch eine integrierte Perspektive: Die Kultur- und Subjekttheorie von Andreas Reckwitz wird mit der anthropologisch und multidisziplinär orientierten französischen Paar- und Familiensoziologie um François de Singly und Jean-Claude Kaufmann verbunden. Begriffe wie »Wissen«, »Praktiken«, »Expressivität« sowie der von François Jullien eingebrachte Begriff des »Intimen« können hierbei wertvolle Beobachtungsinstrumente für das Paar sein. Im Begriff der »Form« schließlich findet sich ein Ausdruck für die milieugebundenen Erscheinungen des Paares. Paar-Formen differieren durch ihre unterschiedliche Kontingenznutzung. Der Begriff des »Spiel-Sinns« verweist hierbei auf die Verbindung von formgebundenem Regelwissen und Subjekt-Können; »Positionen« des Paares können auf die flexible Entwicklungsperspektive des konjugalen Subjekts hinweisen. Schließlich können »Konflikte« im Paar als nomosbildende Interaktion gelesen und verstanden werden.Das Buch richtet sich an am Paar interessierte Forschende, die ihre Bezüge oder disziplinären Verortungen in der Erziehungswissenschaft, Familiensoziologie, Kultursoziologie oder den (interdisziplinären) Kulturwissenschaften sehen.

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