Vertrauen als Integrationsmedium in internationalen strategischen Netzwerken

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, European Business School - Internationale Universität Schloß Reichartshausen Oestrich-Winkel (Lehrstuhl für internationales Management I), Veranstaltung: Seminar 'Integration in international tätigen Unternehmen', Sprache: Deutsch, Abstract: Internationale strategische Unternehmensnetzwerke gewinnen angesichts der zunehmenden Interdependenz globaler Märkte und der verschärften wettbewerblichen Rahmenbedingungen in vielen Branchen an Bedeutung.1 Den zahlreichen Vorteilen netzwerkartiger Organisationsformen ist entgegenzusetzen, dass sich Integration und Koordination weitaus schwieriger gestalten als in Einzelunternehmen. Die wichtige Rolle von Vertrauen in der Netzwerkkoordination wird dabei weitgehend anerkannt.2 Im weitesten Sinne reduziert Vertrauen die Unsicherheit und Risiken, die mit der zwischenbetrieblichen Kooperation verbunden sind. Die Behandlung des Themas Vertrauen als Integrationsmechanismus in strategischen Netzwerken in der Literatur ist allerdings weitgehend unausgereift. Zum einen wird Vertrauen zu oft als rein ökonomisch-rationaler Mechanismus betrachtet und die soziale Dimension vernachlässigt.3 Zum anderen wird der Prozess der Vertrauensentstehung nicht ausreichend beleuchtet. Will man Konstitutionsbedingungen für Vertrauen in Netzwerken herausarbeiten, darf dieser Entstehungsprozess nicht wie eine black box behandelt werden. Ziel dieser Arbeit ist eine eingehende Betrachtung der Rolle von Vertrauen als Integrationsmedium in internationalen strategischen Netzwerken. Zum einen soll untersucht werden, wie Vertrauen als Koordinationsmechanismus wirkt und somit die Integration fördert. Des weiteren wird beleuchtet, wie Vertrauen durch die Handlungen der Netzwerkakteure entsteht, um daraus entsprechende Konstitutionsbedingungen abzuleiten. Hierzu wird ein strukturationstheoretischer Ansatz gewählt4, der es ermöglicht, die rekursive Dynamik der Vertrauensbildung zwischen Struktur und Handlung analytisch zu erklären. Zunächst stellt die Arbeit die Grundzüge von Giddens' Strukturationstheorie als erkenntnisleitenden Ansatz dar. Danach wird der Begriff des internationalen strategischen Netzwerks definiert und Erklärungsmodelle für die Existenz von Netzwerken kurz erläutert. Daraufhin wird die Notwendigkeit der Koordination für die Netzwerkintegration dargelegt in die Rolle von Vertrauen als Medium der Koordination untersucht. Danach wendet sich die Arbeit einer Spezifizierung des Vertrauensbegriffs aus strukturationstheoretischer Perspektive zu und schafft damit die Basis für eine Untersuchung der Strukturation von Vertrauen in strategischen Netzwerken. Ebenso werden besondere Herausforderungen für die Schaffung von Vertrauen in internationalen Netzwerken betrachtet. Aus den gewonnenen Erkenntnissen werden schließlich Handlungsempfehlungen für das fokale Unternehmen des Netzwerks abgeleitet.

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