Vertrauen in virtuellen Unternehmen

Virtuelle Unternehmen sind eine spezifische Form von Unternehmensnetzwerken, die durch kurzfristige und vor allem flexible Konfiguration Wettbewerbsvorteile generieren. Die intensive Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien eröffnet einerseits Potenziale für schnellere und effizientere Koordination wirtschaftlicher Aktivitäten, verändert aber andererseits grundlegend die Merkmale wirtschaftlicher Austauschbeziehungen. Sabine Köszegi beschäftigt sich mit dem Widerspruch, dass Vertrauen als Koordinations- und Integrationsmechanismus eine große Rolle spielt, dass aber in virtuellen Unternehmen Voraussetzungen für das Entstehen von Vertrauen zum Teil fehlen. Sie entwickelt ein Modell der Vertrauensbildung, in dem sowohl situative als auch personenbezogene Determinanten des Vertrauensbildungsprozesses berücksichtigt werden. In einer spieltheoretisch konzipierten Simulation eines virtuellen Marktes wird das Modell empirisch überprüft. Die Ergebnisse erlauben interessante Einsichten in die Dynamik des Entwicklungsprozesses von Vertrauen in einem virtuellen Kontext.