Vertreibung und Widerstand im sudanesischen Niltal

Die Aufstauung des Nils durch den Bau des Merowe-Damms im Nordsudan zwang tausende Manasir-Bäuerinnen und -Bauern zur Flucht in die angrenzenden Wüsten. Trotz der radikalen Veränderungen ihrer Lebensumstände, trotz Ungewissheit und Existenznot versuchen die Bewohner_innen des Niltals ein würdiges bäuerliches Leben weiterzuführen. Während sich andere Studien zu Vertreibungen meist mit Flucht, Migration oder Umsiedlungen befassen, setzt Hänsch einen anderen Fokus. Es geht darum, wie die Menschen versuchen, neue Wege des Lebens am entstehenden Stausee zu erproben und gleichzeitig das Leben zusammenzuhalten. So ist eine Ethnografie zu der grundsätzlichen Frage entstanden, ob und wie es Menschen gelingen kann, mit dem Zerfall ihrer vertrauten Lebenswelt umzugehen.

Valerie Hänsch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethnologie, LMU München. Zuvor lehrte sie an der Universität Bayreuth und promovierte an der Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS). Sie ist Regisseurin des Dokumentarfilms Sifinja - Die eiserne Braut, 2009.

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