Vincent van Gogh - Vision und Krankheit im Spiegel seiner Briefe

Vincent van Gogh war nicht nur ein begnadeter Maler, er war auch ein passionierter und begabter Briefschreiber. In mehr als 800 Briefen schreibt er tagebuchartig über sein Leben, seinen Alltag, sein Denken und seine Ideen und wie er seine Krankheit, seine Ärzte und die Aufenthalte in Hospitälern erlebt. So werden wir Zeuge seiner Wandlungsphasen vom Arbeiterpriester unter Bergleuten zum Pionier der neuen Kunst, einer Kunst, die das Gesehene nicht einfach abbildet, sondern neu schafft. Es ist seine Vision, mit den Freunden Paul Gauguin und Emile Bernard ein Atelier zu gründen, in dem sie gemeinsam arbeiten und im Zusammenschluss mit den Impressionisten den Weg bereiten für eine Kunst, die weit über ihre Zeit hinauswirkt. Wir erfahren auch, wie dieser geniale Mensch von einem heftigen Anfallsleiden gezeichnet ist, das seine Schaffensperioden immer wieder unterbricht. Anhand von noch vorhandenen Krankenakten werden auch die Einschätzungen der Ärzte sichtbar, die van Gogh behandelt haben. So bekommen wir aus medizinhistorischer Sicht einen Einblick in die Praxis des Umgangs mit Gemüts- und Geisteskranken im ausgehenden 19. Jahrhundert. Auch haben Mediziner im Laufe der Zeit es immer wieder einmal unternommen, eine nachträgliche Diagnose zu stellen und die Frage von 'Genie und Irrsinn' aufzuwerfen. Die vorliegende Studie lässt den Künstler weitgehend persönlich zu Wort kommen, um ihn in seiner ganzen leidenschaftlichen Dynamik Gestalt werden zu lassen, in seiner in jeder Hinsicht extremen Erlebnisfähigkeit und Expressivität. Wir erleben in Vincent van Gogh die ganze Fülle menschlicher Existenz auf exponiertem Posten.

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