Virtuosität und Wiener Charme. Joseph Mayseder

'Künstlerruhe und unbegränzte Bravour' wurde dem Komponisten und Violinisten Joseph Mayseder Ende der 1830er Jahre bescheinigt. Mayseder, geboren im Jahr der Französischen Revolution, gestorben in der Gründerzeit (1789-1863), gehörte zu den international renommierten Virtuosen seiner Zeit, und dies, obwohl er Wien, wo er in den Institutionen des Musiklebens fest verankert war, kaum jemals verlassen hat. Die Vielseitigkeit seines Wirkens zwischen Kammervirtuose und Orchestersolist als 'begleitende Stimme' bei Gesangs- und Tanzsoli in der Hofoper ist ebenso ungewöhnlich wie die Breite der Rezeption seiner Kompositionen, die sich in Adaptionen für unterschiedlichste Besetzungen und in weltweit erschienenen Editionen niederschlug. Die Wiederentdeckung Mayseders für die Konzertpraxis, die maßgeblich von Raimund Lissy betrieben wurde, belegt die ungebrochene Vitalität der Musik aus dem längst vergangenen Metier komponierender Virtuosen.

Raimund Lissy, Violinist, geb. in Wien. 1988 Eintritt in das Orchester der Wiener Staatsoper, seit 1991 Mitglied der Wiener Philharmoniker, ab 1993 Vorgeiger (2. Violine). Kammermusiktätigkeit u. a. im Ensemble Wien, Lissy Quartett, Ensemble Violissymo. Zahlreiche CD-Aufnahmen. Mayseder-Ersteinspielungen. Produzent der Film-Dokumentation 'Joseph Mayseder'.

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