Völkermord im 'Land der tausend Hügel'
Autor: | Gabriel Vockel |
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EAN: | 9783638588935 |
eBook Format: | ePUB/PDF |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 07.01.2007 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Hügel Internationalen Land Praktikum Ruanda UN-Kriegsverbrechertribunal Völkermord |
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Fachbuch aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Jura - Andere Rechtssysteme, Rechtsvergleichung, Note: keine, , Veranstaltung: Praktikum am Internationalen UN-Kriegsverbrechertribunal für Ruanda, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir schleusen uns durch ein Gewirr von Hütten und Häusern, Fußgängern und kleinen Marktständen, die scheinbar ungeordnet durcheinander wimmeln. Dann taucht plötzlich das Gebäude des UN-Tribunals auf - hier in der ruandischen Hauptstadt Kigali ist ein Teil der Staatsanwaltschaft des Gerichts untergebracht. Der neben der blauen Flagge der Weltorganisation postierte Security-Officer begrüsst uns freudestrahlend und verkündet breit grinsend: 'Welcometo Kigali, it's not a bad place to stay'...Nach kurzem Geldwechsel auf dem Schwarzmarkt besteige ich im Innenhof des ICTR auch schon einen der zwei grossen starken weißen Jeeps, die mit den drei Übersetzern sowie zwei weiteren Praktikanten und den Staatsanwältinnen aus Nigeria und Sierra Leone voll besetzt sind. Ziel der Fahrt ist die im Süden des Landes gelegene Stadt Butare1, der zweitgrößten Stadt des Landes. Je weiter wir uns vom Zentrum der Hauptstadt entfernen, desto ländlicher wird die Gegend. Auf allen Seiten erheben sich kleine und grössere Hügel, die meist mit einfachen, roten, strohgedeckten Lehmhütten vollgestopft sind. Am Rande der Strasse sehen wir viele Leute mit schweren Gewichten auf dem Kopf unterwegs. Oft überholen wir auch Radfahrer, die einen Kleiderschrank oder sonstige Lasten herumschleppen. Die vielen Behausungen, Märkte und Menschengruppen, die hier und da gemeinsam des Weges ziehen, rufen in Erinnerung, dass Ruanda eine der höchsten Bevölkerungsdichten im Reigen der afrikanischen Länder aufweist... Ca. 12.000 km Strassen gibt es in diesem Land - davon sind ca. 1000 km asphaltiert, wovon wir heute vielleicht 200 befahren werden. Die Hänge stehen voll mit grossen Bananenstauden, ab und zu mischt sich auch eine niedrigere Kaffeeplantage dazwischen. Wir überqueren einen Fluß, an dem gerade einige Frauen Wasser in Kanister schöpfen, um sie dann vermutlich in ihr nahegelegenes Dorf hinter dem nächsten Berg zu schleppen. Unser Fahrer hupt mal wieder einen Fahrradfahrer von der Fahrbahn und weicht fast zu spät einem mit Bananen überbeladenen Toyota-Pickup aus. Wir gelangen nach Bishenyi und Musambira, wo das rostige Schild am Straßenrand auf eine UNHCR-Station aufmerksam macht. Eine Gruppe von Jugendlichen sitzt lachend in einem von großkalibrigen Schüssen durchlöcherten und ausgebrannten VW-Bulli. Etwa auf der Höhe von Karengera steigt Rauch aus dem Tal, der von einer Kochstelle stammt. Ich erspähe tief dort unten eine größere Anzahl von Lehmhütten, die jeweils um einen kleinen Brunnen stehen.