Vom Ausbleiben der Schönheit

Kann man sein Schicksal selbst lenken? Lále, als kleines Mädchen von der Mutter verlassen, zieht es auch als Erwachsene vor, niemandem zur Last zu fallen, und bringt es im Alleinsein fast zur Perfektion. Mit ihrer überbordenden Phantasie und übersteigerten Sensibilität schafft sie sich eine eigene Welt, in der sie zwar nicht glücklich ist, aber doch heimisch. Als sie, hauptsächlich um ein Kind zu bekommen, eine Verbindung mit Pit eingeht und mit ihm in die Provinz, in die Nähe seiner Eltern zieht, treffen Welten aufeinander. Die Ungarin Lále heiratet in eine deutsche Familie ein, die so bieder und engstirnig ist, dass sie die feenhafte fremde Frau, die Bücher liebt und mit ihrem Sohn ungarisch spricht, von Anfang an instinktiv ablehnt. Lále bemüht sich um die Gunst der Familie, aber die hat längst beschlossen, dass Pit sich von Lále trennen und deren gemeinsames Kind behalten wird. Lále hat nur noch ein Ziel: Sie muss weg. Nach heimlichen Vorbereitungen flieht sie mit ihrem Sohn nach Berlin, um einen neuen Anfang zu wagen. Aber sie hat nicht damit gerechnet, dass der von ihrem Verrat tief gedemütigte Pit Rache nehmen will ... Ein fesselnder, tief berührender Roman - und eine beeindruckende literarische Stimme.

Léda Forgó, 1973 in Ungarn geboren und aufgewachsen, studierte an der Universität der Künste Berlin Szenisches Schreiben. Über ihren ersten Roman, «Der Körper meines Bruders», für den sie 2008 mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis ausgezeichnet wurde, meinte György Dalos: «Sprachliche Expressivität, wie sie in der zeitgenössischen deutschen Prosa nur selten vorkommt.» Léda Forgó lebt mit ihren drei Kindern in Berlin.