Vom Erlebten zum Erlebnis

Ob in der Gastronomie, in Schwimmbädern oder in der Pädagogik - überall prangt das Versprechen um das 'ganz besondere Erlebnis'. Tatsächlich sind Erlebnisse in unserer Gesellschaft essentiell. So lässt sich zeigen, dass erst das wahre und außeralltägliche Erlebnis Entgrenzung, Freiheit und persönliche Zufriedenheit möglich macht. Doch was genau ist ein 'Erlebnis' und worin unterscheidet es sich von einer ganz alltäglichen Erfahrung? Wissenschaftlich fundiert arbeitet Anselm Geserer jene Konstituenten heraus, die das Erlebte auch tatsächlich zum Erlebnis werden lassen. Zur näheren Bestimmung dient ihm dabei der Bungee-Sprung als prototypische Verkörperung dessen, was wir als Erlebnisphänomen betrachten. In Kombination aus der Empirie qualitativer Erlebnismuster und einschlägiger soziologischer sowie psychoanalytischer Theorien zeigt der Autor, wie Bungee den Körper instrumentalisiert, unterwirft und mit seinem erbarmungslosen Charakter zum Erlebnishöhepunkt führt. Für seine Arbeit erhielt der Autor den Alumni-Preis der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg.