Vom Gesellschaftsvertrag

Im Juni 2012 feiern wir nicht nur den 300. Geburtstag von Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), des neben Kant und Locke vielleicht wichtigsten Philosophen der Neuzeit. Es jährt sich auch das Erscheinen des politischen Hauptwerkes Rousseaus: »Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechts« (»Du Contrat Social ou Principes du Droit Politique«), das 1762 in Amsterdam erschien und sogleich verboten wurde. Der »Gesellschaftsvertrag« gehört zu den wirkmächtigsten Texten der Aufklärung und wird vielfach als Gründungstext moderner Demokratietheorien und Wegbereiter der Französischen Revolution gesehen. Seine berühmten Grundideen sind: Die menschliche Gemeinschaft beruht auf einem Vertrag, dessen Voraussetzung der sogenannte Gemeinwille ist (»volonté générale«). Dieser ist mehr als die Summe der Einzelinteressen, sondern zielt auf das Wohl aller und ist unfehlbar. Durch den Vertrag werden die Bürger als Adressaten der Gesetze zugleich deren Autoren. Das ist die Geburtsstunde der Volkssouveränität! Der Band bringt Rousseaus Text in durchgesehener Übersetzung. Der Kommentar von Robin Celikates erschließt den Text historisch und systematisch und beleuchtet die enorme Wirkungsgeschichte, die seit Erscheinen des Textes vor 250 Jahren bis in die Gegenwart ungebrochen ist.

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