Vom Homo Oeconomicus zum Differenzierten Verbraucher

Bedarf es einer neuen Architektur des Verbraucherrechts? Zur Beantwortung dieser Frage bietet es sich an, zunächst das 'alte Bauwerk' beginnend mit dem Fundament, nämlich den Grundprinzipien, zu evaluieren. Dazu gehört, sich ein genaues Bild vom Verbraucher zu machen: Wer ist er? Welche Bedürfnisse hat er? Wie handelt er? Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag dazu, das Verbraucherleitbild des europäischen Verbrauchervertragsrechts freizulegen. Dafür werden grundlegende Begriffe und theoretische Modelle erklärt, um darauf aufbauend die Entwicklung des Verbraucherleitbildes zu skizzieren. Dabei wirft die Arbeit auch einen interdisziplinären Blick in angrenzende Wissenschaften wie die der behavioral economics. Auf diesem Weg zeichnet sich ein immer stärker empirisch und ausdifferenziert zu verstehender Verbraucher ab, der zwar nach keiner neuen, aber einer modifizierten Architektur verlangt.