Vom Morphin zur Substitution: Die historische und gesellschaftliche Kontroverse zur Substitution Opiatabhängiger

Der Inhalt dieses Fachbuchs lässt sich in zwei Teile unterteilen. Der erste Teil behandelt die Geschichte der Opiate mit Hinblick auf die jeweiligen gesellschaftlichen Kontroversen um den Konsum. Im zweiten Teil hat sich der Autor für die aktuelle Methadon-Substitution interessiert. Ohne eine Substitution verteufeln zu wollen, formuliert und begründet er folgende Thesen:
These 1: Die Nebenwirkungen und die (für einen Opiatabhängigen unbefriedigende) Wirkungsweise von Methadon fördern den polyvalenten Drogenkonsum, bzw. die Politoxikomanie.
These 2: Die Nebenwirkungen und die Wirkungsweise von Methadon sind die hauptsächliche Ursache für die hohe Prävalenz psychischer Störungen während der Substitution.
Dargestellt wird die Situation von Methadon-Substituierten, wie sie sich auf einem 'Abstellgleis' befinden, ohne die Möglichkeit und Hoffnung auf eine Verbesserung ihrer Lebenssituation.
In chronologischer Reihenfolge werden in dieser Studie die historischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge beschrieben, in denen Opiate konsumiert wurden. Dabei soll der Einfluss politischer, kultureller und gesellschaftlicher Interessen auf den Umgang mit Opiaten und den Konsumenten untersucht werden.

Gerhard Haller, geb. 1957 in Göttingen, dort in einer Ärztefamilie aufgewachsen, absolvierte in Berlin ein Fachhochschulstudium zum Dipl. Sozialarbeiter/ -pädagogen.
In seiner Jugend interessierte er sich für die damalige 68er-Protestbewegung, alternative Lebensweisen und die gesellschaftlichen Aussteiger. Unter anderem aufgrund langjähriger eigener Erfahrungen als Suchtabhängiger, entschied er sich 1997 für das Studium der Sozialpädagogik, insbesondere für den Schwerpunkt 'Gesundheit'.