Vom Niederrhein bis an die Weichsel

Dies ist die Geschichte einer Familie über einen Zeitraum von mindestens sieben Jahrhunderten hinweg. Ursprünglich, nämlich im 13. und 14. Jahrhundert, zum niederen Adel gehörend gelangten die Vorfahren des Autors im Jahre 1488 von Köln aus kommend nach Neuss am Niederrhein. Hier gehörten Mitglieder der Familie zeitweise zum Stadtregiment bzw. zur Honoratiorenschaft. Überwiegend religiöse Gründe veranlassten einzelne Familienangehörige um die Mitte des 16. Jahrhunderts dann jedoch dazu, Neuss als Religionsflüchtlinge zu verlassen. Sie zogen nach Dessau und Ermsleben. Und aus Ermsleben bzw. _ später _ Alfeld an der Leine stammten nachweisbar die väterlichen Vorfahren des besonders im 19. Jahrhundert hoch geschätzten Komponisten Louis Spohr. Die direkten Vorfahren des Autors blieben jedoch katholisch. Sie wohnten und lebten zunächst in der Regel weiterhin in Neuss. Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges und die Überfälle Ludwigs XIV. sowie persönliche Schicksalsschläge führten hier nun aber zu einer weitgehenden Verarmung und auch sonst zu unhaltbaren Zuständen. Deshalb kam es Anfang 1679 zur Auswanderung bzw. Flucht. Ein Großteil der Familie Spor zog jetzt ins ca. 850 km östlich gelegene Schlochau bzw. ins dortige Gebiet. Schlochau, damals Sitz eines polnischen Starosten, lag und liegt ca. 120 km südwestlich von Danzig am Rande der Weichselniederung. Die damaligen Auswanderer nahmen also teil an der so genannten Zweiten deutschen Ostsiedlung. Im Jahre 1772 wurde Schlochau nach der Ersten Polnischen Teilung dann preußisch. Und im Jahre 1945 kam es als Folge des Zweiten Weltkrieges schließlich auch hier zur Vertreibung nahezu der gesamten deutschen Bevölkerung. Im vorgegebenen historischen Rahmen verbindet der Autor in seinem Buch Geschehnisse und Dokumente aus Mittelalter, Neuzeit und Zeitgeschichte zu einer eindrucksvollen, wissenschaftlich fundierten Familienbiografie.