Vom PCI zum PDS - Die Sozialdemokratisierung der italienischen kommunistischen Partei

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Sozialdemokratische Parteien im internationalen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Partito Comunista Italiano (PCI) war seit Ende des Zweiten Weltkrieges, nach kurzer anfänglicher Regierungsbeteiligung, stärkste Oppositionspartei in Italien. Er wurde aufgrund des sich zuspitzenden Kalten Krieges vehement von der Regierung ausgeschlossen, gewann aber dennoch bis in die siebziger Jahre hinein kontinuierlich an Wählerstimmen. Grund für den Vormarsch der Kommunisten war das große Ansehen, das sie als führende Kraft im Widerstand gegen den Faschismus besaßen. Sie hatten ziemlich schnell und konsequent eine schlagkräftige Organisation aufgebaut, eroberten in den ersten Nachkriegsjahren die wichtigste Schlüsselposition in den Gewerkschaften und stellten die eigentliche Opposition gegen die Regierung in der Polarisierung des Kalten Krieges dar. Trotz einer kurzen Phase in den siebziger Jahren, in der sie die Mehrheit unterstützten, mußte die Partei bis 1996, fünf Jahre nach der Namensänderung in den Partito Democratico della Sinistra (PDS), warten, um zum ersten Mal als stärkste Partei die Verantwortung für das Land übernehmen zu können. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Sozialdemokratisierungsprozeß der italienischen Kommunisten, der sich über mehr als 70 Jahre erstreckte. Dabei sollen die einzelnen Phasen genau betrachtet und analysiert werden. Ziel ist es zu klären, warum sich der PCI diesen Veränderungen unterzog, wie er in den einzelnen Phasen versucht hat, sich von Moskau zu lösen und ob es ihm jeweils gelungen ist. In diesem Zusammenhang können sowohl internationale als auch nationale Ereignisse von Bedeutung sein, sofern sie direkten Einfluß auf die Entwicklung der Partei hatten.