Vom Propheten Mohammend und dem Fair Trade Handel - Kaffee als Politikum

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Veranstaltung: Politiken der Ernährungssicherheit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die wahre Geschichte hinter der anfänglichen Nutzbarmachung der Kaffeepflanze liegt weit zurück und ist nicht überliefert. Erst mit dem beginnenden 15. Jahrhundert lässt sich die Entwicklung des Kaffees zum Genussmittel und dessen Verbreitung historisch verfolgen. Dementsprechend gibt es zahlreiche Legenden über die Urspünge des Kaffees. Eine davon erzählt vom Propheten Mohammed, der krank und dem Tode nahe auf seinem Bett lag, als der Erzengel Gabriel erschien und ihm einen dampfenden und dunklen Trunk gab. Das Getränk heilte Mohammend umgehend, er gesundete sofort und konnte dank dieser vom Himmel gesendeten Stärkung ein so großes islamisches Reich zusammenführen, wie es zuvor noch nicht auf der Erde existierte. Die Legende verdeutlicht die Bedeutung des Kaffees schon zu frühen Zeiten, indem die Entstehung des ersten islamischen Reiches eben scheinbar allein diesem Getränk zu verdanken ist. Auch heute ist Kaffee für Millionen von Menschen ein wichtiger Bestandteil des alltäglichen Lebens, sei es zum Genießen zwischendurch oder zur Finanzierung des Lebensunterhaltes. Zahlreiche Länder stützen ihre Wirtschaft auf dieses Handelsgut. Kaffee als Produkt ist eng verzahnt mit wirtschaftlichen Interessen und sozialen Lebensumständen und damit, bestärkt durch die weltumspannende Vernetzung aller durch die Globalisierung, politischen Einflüssen unterworfen. Deshalb ist Kaffee auch immer politisch zu analysieren, als Politikum. In dieser Arbeit möchte ich, nach einer kurzen Darstellung der Geschichte des Kaffees, den Umfang des Kaffeehandels und dessen Folgen für die Beteiligten beleuchten. Anschließend werde ich diskutieren, ob der Fair Trade Handel das Potenzial hat, die negativen Effekte der Globalisierung auzugleichen. Im Fazit werde ich abschließend feststellen, dass der richtige Weg eingeschlagen wurde, aber weitere, weitreichendere politische Anstrengungen vonnöten sind, um die ökologischen und sozialen Folgeschäden des Kaffeehandels zu beschränken.

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