Vom Prophetenbuch zum Prophetenpescher

In dieser Studie befasst sich Franziska Ede mit dem Buch Habakuk und seiner Auslegung in Qumran, dem sog. Pescher Habakuk (1QpHab). Das übergeordnete Interesse gilt dem hermeneutischen Selbstverständnis der Verfasser, das die biblische Überlieferung mit ihrer außerbiblischen Rezeption verbindet. Im Prophetenbuch zeigen sich Spuren einer sukzessiven Aktualisierung von Prophetenwort, die in der Verheißung aus Hab 2,4b gipfelt: 'Der Gerechte aber wird durch sein Vertrauen leben'. An diesen Spitzensatz knüpfen die Verfasser des Pescher an und erheben das Vertrauen gerade angesichts einer anhaltenden Parusieverzögerung zum entscheidenden Heilskriterium. Es richtet sich indes nicht mehr direkt auf die göttliche Verheißung, sondern gilt dem 'Lehrer der Gerechtigkeit'. Er steht als leidender Gerechter stellvertretend für das 'wahre Israel'; nur wer ihm nachfolgt, gehört zu Gott.

Geboren 1977; 2004?10 Studium der Ev. Theologie in Göttingen und Atlanta; 2010?14 Promotion, Georg-August-Universität Göttingen; 2014?19 Habilitation, Georg-August-Universität Göttingen; seit 2022 Vikarin der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers.

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