Vom Streben nach mehr

Gier ist ein Begriff, der in unserem Alltag häufig negativ besetzt ist. Aber was genau bedeutet es, gierig zu sein? Vielleicht hast du schon einmal jemanden als 'gierig' bezeichnet, ohne wirklich darüber nachzudenken, was dahintersteckt. Gier ist weit mehr als nur das übermäßige Verlangen nach Reichtum oder materiellen Gütern. Es handelt sich um ein menschliches Phänomen, das tief in unserer Psyche verankert ist - und das seit Anbeginn der Zeit in verschiedenen Kulturen und Gesellschaften thematisiert wurde.   Gier als menschlicher Antrieb Wenn man über Gier nachdenkt, stellt sich oft die Frage, ob sie nicht einfach eine besonders ausgeprägte Form von Ehrgeiz oder Streben nach mehr ist. In gewissem Maße kann das stimmen: Gier entspringt dem tiefen Wunsch nach Verbesserung der eigenen Lebensumstände. Sie motiviert uns, mehr zu wollen, mehr zu erreichen und besser zu sein. Doch während Ehrgeiz durch ein ausgewogenes Maß an Streben und Zufriedenheit gekennzeichnet ist, geht die Gier einen Schritt weiter - sie kennt keine Grenzen.   Gier ist das Verlangen nach mehr, immer mehr, ohne Rücksicht auf Verluste oder auf die Konsequenzen für sich selbst oder andere. Dieses Streben kann sich auf Reichtum, Macht, Anerkennung oder auch immaterielle Güter wie Wissen oder Liebe beziehen. Wichtig ist dabei, dass die Gier nie gesättigt werden kann. Hast du einmal das, was du begehrst, erreicht, verspürst du oft sofort den Wunsch nach noch mehr. Diese Unersättlichkeit ist das zentrale Merkmal von Gier.

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