Vom System zum Netzwerk

Schamberger beleuchtet in seiner klaren und detaillierten Studie eine weithin unbekannte Seite Kurdistans, indem er den Blick auf die kurdische Medienlandschaft richtet: Es zeigt sich, dass im Nahen Osten ein transnationales kurdisches Mediennetzwerk existiert, das sich bis nach Europa erstreckt. Dieses Netzwerk ist Teil der Selbstorganisation und des Widerstandes von KurdInnen gegen ihre Vertreibung und Assimilation. Es richtet sich entschieden gegen den Status quo, will die Gesellschaft transformieren und leistet zugleich Kritik an den vermeintlich universellen Prinzipien des westlichen Journalismus. Kurdische Medien sind in sich kämpferisch, weil sie von Anbeginn ein Produkt der Auflehnung gegen Unterdrückung sind. Gerade deshalb können aus ihrer Praxis Lehren für andere politische und soziale Bewegungen gezogen werden, deren Ziel es ist, Medien jenseits des kapitalistischen Mainstreams aufzubauen und die Gesellschaft im emanzipatorischen Sinne zu verändern.

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