Vom Waisenkind zum Ordensmann

Nach meiner Geburt 1951 bin ich als unerwünschtes, uneheliches Waisen- oder Verdingkind in Kinderheimen aufgewachsen. Eigentlich war ich bis zum Alter von 18 Jahren ein Waisenkind. So fühlte ich mich in meiner Kindheit jedenfalls, weil ich weder Vater noch Mutter kannte. Ausserdem wusste ich nicht, ob sie noch leben oder bereits gestorben sind. Mit 18 Jahren lernte ich meinen Vater und mit 34 Jahren meine Mutter kennen. Ich erlernte den Beruf als Bäcker-Konditor und trat mit grossen Schwierigkeiten in ein Kloster ein. Später schaffte ich es, als Mönch und Missionar in Ostafrika zu wirken. "Hilfe zur Selbsthilfe" ist mein Ziel. Besonders möchte ich Menschen, die ein ähnliches Schicksal auch erleben, Mut zusprechen. Auch diese Menschen werden es zu etwas bringen. Obschon ich als Kind keine Mutterliebe erfahren durfte und keine Familie gründete, bin ich trotzdem in der Lage, Menschen mit Liebe zu begegnen.

Geboren wurde Bruder Andreas 1951 in der Schweiz in Graubünden im Kreuzspital Chur. Die Institution Pro Juventute entriss ihn seiner Mutter. Später erlernte er den Beruf des Bäcker-Konditors, führte erfolgreich eine Bäckerei in Zürich und trat später in ein Kloster ein. Dort schloss er eine Buchbinder-Lehrer ab und absolvierte ein mehrjähriges Orgelstudium. Seit über 25 Jahren baut Bruder Andreas Bäckereien und Buchbindereien für Klöster und Diözesen in Afrika (vor allem Tansania) mit dem Ziel, das er schon zigfach erreicht hat: Hilfe zur Selbsthilfe. Bis heute laufen alle Buchbindereien und Bäckereien gewinnbringend in afrikanischen Händen.