Vom verkannten zum modernen Denker. Die Rezeption der Philosophie Ludwig Feuerbachs zwischen 1965 und 2015 im deutschsprachigen Raum
Autor: | Ursula Reitemeyer |
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EAN: | 9104201206000 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 03.03.2017 |
Untertitel: | Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 42.1 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | Ludwig Feuerbach; Kalter Krieg; Eiserner Vorhang; Feuerbach-Rezeption; Anthropologie |
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Der Artikel behandelt die deutschsprachige Rezeption der Philosophie Ludwig Feuerbachs von 1965 bis 2015 und legt dabei ein besonderes Gewicht auf die Bedeutung des Falls des Eisernen Vorhangs. Während die Feuerbach-Forschung während des Kalten Krieges von ideologischen Kämpfen zwischen Idealismus (Hegelianismus) und Materialismus (Marxismus) geprägt war, betont die neuere Forschung die Eigenständigkeit der feuerbachschen Religionsphilosophie und Anthropologie und hebt ihre Bedeutung für die Formulierung einer Ethik hervor, die uns in postsäkularen Gesellschaften Orientierung zu geben vermag. In der hier skizzierten knappen Geschichte der deutschsprachigen Feuerbach-Rezeption während der letzten fünfzig Jahre spiegelt sich die ideologische Distanz zwischen West- und Ostdeutschland vor 1990 sowie die Rückkehr zu einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung, die dem Ende des Kalten Krieges auf beiden Seiten folgte. Die Internationalisierung des Diskurses hat mit dazu beigetragen, Feuerbachs Anthropologie von Engels’ Diktum zu befreien, sie habe weder das Niveau der hegelschen Erkenntnistheorie noch das der marxschen Soziologie erreicht und sei nichts weiter als veraltete Metaphysik ohne jede historische und gesellschaftliche Vermittlung.