Von Hegel zu Darwin. Die Wurzeln von Deweys Ästhetik in der Ästhetik des angelsächsischen Idealismus

John Dewey knüpft in seinem Pragmatismus in kreativer Weise an Traditionen des angelsächsischen Idealismus an. In dieser heterogenen Bewegung sind Einflüsse der englischen Romantik und des deutschen Idealismus von diversen Strömungen des angelsächsischen Hegelianismus zu unterscheiden, die teilweise entgegengesetzte Positionen vertraten. Auch die Orientierung an Darwins Evolutionstheorie, die für Deweys Annahme einer Kontinuität zwischen ästhetischer Erfahrung und gewöhnlichen Lebensprozessen in Art as Experience – und somit für seinen Bruch mit der idealistischen Kunstphilosophie – entscheidend werden sollte, erschließt sich im Ausgang von Anregungen des Oxford-Hegelianers Bosanquet. Die Pointe von Deweys Ästhetik liegt in der Erwartung der Möglichkeit einer Ästhetisierung und produktiven Umgestaltung der Lebenswelt, die von einer durch Produkte der Künstlerkunst evozierten Unzufriedenheit ausgehen könne. Diese politische Perspektive stellt zugleich Deweys Antwort auf das Problem der oxford-hegelianischen Ästhetik dar.

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