Von Jagenden und Gejagten

Die Jagd ist in Deutschland eine fest verankerte Tradition und Praxis, die mitunter zu kontroversen Diskussionen führt. Im Fokus einer phänomenologisch inspirierten Analyse nimmt Tanja Theißen sie als eine mehr-als-menschliche Praxis in den Blick. Sie bietet wertvolle Erkenntnisse über das Beziehungsgeflecht von Menschen, Tieren und Landschaft während der Jagd, über die Werte und Normen der Jagenden und das vielfältige Konfliktpotenzial in einer umkämpften Landschaft. Selbst zur Jägerin geworden, beschreibt sie detailreich die Jagdpraxis und analysiert das spezifisch Menschliche und das Mehr-als-menschliche dieser Praxis. Ihre Ethnografie bietet zudem Anknüpfungspunkte zur phänomenologischen Philosophie, Praxistheorie und den Human-Animal Studies.



Tanja Theißen, geb. 1989, studierte Philosophie, Soziologie und Kulturwissenschaft in Freiburg im Breisgau und Koblenz. Als Stipendiatin der a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities der Universität zu Köln promovierte sie im Fach Ethnologie. Sie lebt in der Eifel und forscht zu Mensch-Tier-Beziehungen.