Von Journalisten und Diplomaten.

In der seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert immer größer werdenden Öffentlichkeit entwickelte sich die Presse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem machtpolitischen Instrument. Dieses neue Medium versuchten die Regierungen von Preußen und Österreich für ihr politisches Handeln zu nutzen, insbesondere während ihrer Auseinandersetzung um die Vormachtstellung in Deutschland zwischen 1849 und 1871. Beide Regierungen bauten nach der Revolution 1848 systematisch Strukturen auf, um auf die Presse einzuwirken. Anstatt zu zensieren, war es nun wichtiger Journalisten und Zeitungen für sich zu gewinnen und die eigenen politischen Ansichten öffentlich kursieren zu lassen. Diese Pressepolitik entwickelte sich zu einem neuen, aber unbekannten machtpolitischen Faktor in der Außenpolitik. Er veränderte die diplomatischen Spielregeln und entlud sich in diplomatischen Spannungen. Erst mit Gründung des Deutschen Reiches beruhigte sich die Lage. Statt eines Konfliktes warben die beiden Staaten öffentlich für eine Annäherung zueinander, die schließlich im Zweibund von 1879 mündete.

Dominik Feldmann studierte von 2006 bis 2010 Neuere und Neueste Geschichte, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Soziologie an der Universität Augsburg. 2015 wurde er dort im Fachbereich Neuere und Neueste Geschichte promoviert. Zwischen 2010 und 2013 arbeitete er als Lehrbeauftragter an der Universität Augsburg sowie als freier Mitarbeiter für die Zeitschrift »G/Geschichte«. Er ist Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes sowie des Elitenetzwerks Bayern. 2013 fand er seinen jetzigen Wirkungskreis im Stadtarchiv Augsburg.

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