Von MAD zu Star Wars

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,0, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Vorstellung eines existierenden Zusammenhangs zwischen dem SDI-Forschungsprogramm und der Offenbarung eines drohenden sowjetischen Bankrots, stellt zwar eine verführerische Interpretationsgrundlage für das Ende des Kalten Krieges dar, wäre aber ohne die Kontextualisierung von weiteren entscheidenden Faktoren zu trivial. Die MAD-Doktrin, welche 30 Jahre lang für Frieden gesorgt hatte, hat sich im Zuge der Untersuchungen als ein extrem fragiles Konzept heraus kristallisiert. Der Verlass auf die Rationalität des Gegners, die Verlässlichkeit auf Individuen und Technik, der zweifelhafte Schutz für die Alliierten und der nötige Verzicht auf Selbstschutz, illustrieren deutlich die große Fehleranfälligkeit der Doktrin. Nachdem es zu einer deutlichen Dämonisierung des Gegners gekommen war, konnte Reagan das SDI als seine Alternative zur MAD-Doktrin und als notwendiges Mittel gegen den sowjetischen Aggressor verkaufen. Ob des Umstandes, dass Reagan ein glühender Anti-Kommunist war und die sowjetische Struktur deutlich ablehnte, verkaufte er sich jedoch gleichermaßen als Atomwaffengegner. In dieser Arbeit wird, dass die Ankündigung des SDI-Raketenschildes neben einer immensen wirtschaftlichen Belastung des US-Haushalts und einer extremen technologischen Herausforderung, die Gefahr eines Atomkrieges ernsthaft und in bestimmter Weise auch bewusst provoziert wurde.

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