Von Schwaben in den Bismarckarchipel

Johanna Fellmann (1876-1962), zweites Kind des Pastors Matthäus Claß, verbrachte Kindheit, Jugend und Internatszeit in Schwaben. 20jährig verlobte sie sich mit Heinrich Fellmann (1871-1946) und erklärte sich bereit, als Missionarsfrau nach Melanesien zu gehen. Ihre Tagebücher sind bewegend. Wenige Blätter gelten dem Elternhaus und der Jugendliebe Georg Rexroth; sie zeugen von Johannas Gottvertrauen. Es folgen Eintragungen über Wochen in Sydney bei George Brown, dann über (Malaria-)Jahre auf der Missionsstation Raluana im New Britain District - unter den Tolai mit ihrer indigenen Sprache Kuanua. Raluana, nahe dem Regierungssitz Herbertshöhe, war damals Zentrum der methodistischen Mission. Johanna schrieb Eindrücke und Erfahrungen ihrer Südseezeit ab 1897 bis zum Beginn eines Heimaturlaubs 1903 nieder. Die methodistische, ehedem einzige protestantische Mission im Bismarckarchipel war ein Kristallisationspunkt für Kulturkontakte mit indigenen Gemeindegliedern und Helfern und zugleich Teil der kolonialen Gesellschaft: Johanna berichtet von Begegnungen mit Gouverneur Dr. Hahl, Bischof Couppé, Professor Dr. Koch, Richard Parkinsons Familie, der legendären Queen Emma, Kapitänen und Schiffsoffi zieren.