Von der Medizin zur Psychoanalyse und Psychosomatik

Obwohl Freud Verteilung und Modalitäten der Libido während somatischer Krankheiten untersuchte, behandelte er nicht explizit somatische Störungen unter einem psychoanalytischen Aspekt. Der kranke Körper wurde lange Zeit als Hindernis für eine psychoanalytische Behandlung angesehen, obwohl er durch den Ausdruck der Sexualität schon immer Gegenstand psychoanalytischen Nachdenkens war. Das Problem Psyche/Soma wird von Freud durch die Verschiebung dieser Dualität auf die Dualität der Triebe gelöst. Die Autorin versucht durch die Präsentation eines klinischen Falles aufzuzeigen, in welcher Weise die Psychosomatische Schule von Paris logisches Resultat einer strikten Lektüre der zwei Triebtheorien Freuds ist. Die zweite Theorie und der Todestrieb erweisen sich ähnlich wie bei Borderline-Patienten als äusserst fruchtbar beim Durchdenken der Behandlung eines besonderen Falles.