Von der automobilen zur multimodalen Gesellschaft?

Ein Übergang von der automobilen hin zur multimodalen Gesellschaft beschäftigt die westliche Verkehrs- und Mobilitätsforschung. Die mögliche Abkehr von der weitgehend exklusiven Nutzung des privaten Automobils hin zum flexiblen Einsatz unterschiedlicher Verkehrsmittel in der Alltagsmobilität wird vor allem mit dem Aufkommen digitaler Technik begründet: Das Schlagwort der Smart Mobility auf Basis vernetzter Mobilitätsdienstleistungen ist populär. Sören Groth setzt sich - beispielhaft dargestellt anhand eines Datensatzes aus dem Rhein-Main-Gebiet - kritisch mit den ungleichen (materiellen und mentalen) individuellen Voraussetzungen zur Partizipation an multimodalen Verhaltensweisen auseinander. Dafür übersetzt er den Multioptionalitätsbegriff als notwendige Voraussetzung in die Forschung und macht ihn als individuelle Reflexionsfläche des strukturell Möglichen nutzbar.



Sören Groth (Dr. phil.), geb. 1984, ist Postdoc am Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Dortmund. Auf Basis von Handlungs-, Raum- und Planungstheorien forscht er u.a. zu neuen Mobilitätstrends wie vernetzten Mobilitätsdienstleistungen.