Von der romanischen Wehrburg zur gotischen Zierburg - Ein Paradigmenwechsel

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,7, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Veranstaltung: Burgen und Festungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Kunst Befestigungen oder Burgen zu errichten begann nicht abrupt mit dem Beginn des Mittelalters. Bereits in den frühen Hochkulturen der Assyrer oder Griechen entstanden auf multiple Weise Errichtungen von fortifikatorischem Wert. Diese Hausarbeit beschränkt sich jedoch ausschließlich auf die mittelalterlichen Epochen der Romanik und Gotik. Zunächst werden dafür die kunstgeschichtlichen Merkmale im Allgemeinen sowie die Thematik Burg im Besonderen dargestellt. Da das charakteristische Befestigungswerk des Mittelalters die Burg ist, wird hierauf die Konzentration liegen und nach einer kurzen kunsthistorischen Einordnung des Themenkomplexes Burg, folgt sowohl eine Darstellung der romanischen als auch der gotischen Burg. Da diese Merkmale stark typisiert sind, werden sie so in der Realität nur schwer vorzufinden sein. Die zentrale Fragenstellung dieser Arbeit ist, ob zwischen Romanik und Gotik ein Paradigmenwechsel, von der Wehrburg zur Zierburg, stattgefunden hat. Diese Frage soll durch die Methode des Vergleichs aufgelöst werden. Die vier architektonischen Hauptelemente einer Burg werden, von der Romanik ausgehend, ihren jeweiligen gotischen Weiterentwicklungen gegenübergestellt. Es handelt sich um ein Thema mit eindeutig kunsthistorischer Akzentuierung. Eine genaue Epochenabgrenzung ist auch nicht möglich, da die Übergänge zwischen Romanik und Gotik fließend sind und geographisch nicht überall zum selben Zeitpunkt erfolgten. Eine Grundlage für diese Arbeit bildet zum einen das Buch von Walter Hotz. Er rekapituliert die Kunstgeschichte der deutschen Burg und legt hierbei den Schwerpunkt auf die Gotik. Außerdem ist der Artikel Burg im Lexikon des Mittelalters zu nennen. Die ständigen Anpassungen der Burgen an neuere Entwicklungen, sei es militärtechnischer Art oder Verbesserung des Wohnkomforts, lassen viele kunstgeschichtlich relevante Merkmale einfach im Wandel der Zeit verschwinden. Die Quellenlage ist dahingehend komplex, dass meistens einzelne Burgen im Mittelpunkt der jeweiligen Betrachtung stehen und es somit schwierig ist, sich einen fundierten Gesamtüberblick zu verschaffen. Dies mag auch daran liegen, dass im betrachteten Untersuchungszeitraum die Bauherren romanischer oder gotischer Bauwerke die kulturellen Veränderungen nicht einfach nur wiederspiegelten, sondern diese erst erschufen.

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