Vorurteilstrukturen und Möglichkeiten ihrer Überwindung am Beispiel von Lessings Lustspiel 'Die Juden'

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche Philologie - Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Lustspiel 'Die Juden' gehört zum Frühwerk G. E. Lessings und spiegelt die humanistische Auffassung des damals erst 20-jährigen Wittenberger Studenten wider. Lessing stellt in diesem Stück dem Publikum einen Juden vor, der in vollkommenem Widerspruch zu der Vorstellung steht, welche die christliche Majorität jener Zeit von den Juden hatte. Damit begegnete er dem in der Gesellschaft weit verbreiteten Antisemitismus. In dieser Arbeit werde ich mich mit der Vorurteilsthematik in den 'Juden' und den Möglichkeiten der Überwindung allgemeiner Urteile, wie sie innerhalb dieses Dramas vorgeschlagen werden, auseinandersetzen. Dabei ermittle ich zunächst die historischen Wurzelen des Judenhasses im Allgemeinen. Anschließend werde ich zwei der Protagonisten aus Lessings Lustspiel, nämlich Martin Krumm und den Baron, charakterisieren, da sie als repräsentativ für antisemitische Ansichten innerhalb der lessingschen Gesellschaft angesehen werden können und sich besonders an diesen beiden Figuren exemplarisch aufzeigen lässt, wie tief die Vorurteile gegen die Juden verwurzelt sind und wie schwer sie sich überwinden lassen. Schließlich versuche ich, auf der Grundlage der Komödiekonzeption Lessings, die möglichen Lösungs- bzw. Überwindungsperspektiven des antijüdischen Vorurteils bzw. das verbleibende, in der gesellschaftlichen Realität nur schwerlich lösbare Problem des Antisemitismus zu analysieren. Abschließend werde ich auf die Forderung Lessings um mehr Toleranz zwischen den Religionen und um die Emanzipation der jüdischen Bevölkerung in die Gesellschaft eingehen.

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