Vorwahlen, Mitgliederentscheid und Co. Welchen Einfluss haben demokratische Partizipationsmöglichkeiten in Parteien auf die Mitgliederentwicklung?

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Sonstiges, Note: 2,0, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Einführung in die vergleichende Politikwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit stellt einen Vergleich innerparteilicher Demokratie zwischen der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, der Parti Socialiste in Frankreich und der Labour Party in Großbritannien anhand der Theorie der Sozialen Demokratie an. In Zeiten von Mitgliederschwund und fallender Akzeptanz der Parteien suchen insbesondere die großen Volksparteien in vielen europäischen Ländern neue Wege der Einbindung von Mitgliedern und Nichtmitgliedern. Die Wahl der Präsidentschaftskandidaten in Frankreich, der Mitgliederentscheid über die Koalitionsvertrag der Großen Koalition bei der SPD in Deutschland und die Wahl der Parteiführung der Labour-Party in Großbritannien sind konkrete Beispiele für mehr Partizipation und innerparteiliche Demokratie. Dieser Transformationsprozess in den großen Parteiendemokratien in Europa ist noch lange nicht abgeschlossen und von ungewissem Ausgang. Das Anliegen der Anhänger:innen pluralistischen Demokratisierung in der Gesellschaft, die nach optimaler Selbstbestimmung durch möglichst freie und gleiche Mitbestimmung aller Entscheidungsbetroffenen auf allen Ebenen strebt teilen sie mit den Theoretiker:innen der Sozialen Demokratie, die die politische Demokratie zur gesellschaftlichen erweitern wollen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es sozialistische und sozialdemokratische Parteien sind, welche in vielen Ländern diesen Weg als erste beschreiten - insbesondere auch mit Blick auf ihren Anspruch und Fortbestand als große Mitgliederparteien, der ebenfalls von der Theorie der Sozialen Demokratie hergeleitet wird. Daher stehen in der vorliegenden Arbeit diese Parteien und die Theorie der Sozialen Demokratie im Fokus. Als Hypothese wird angenommen, dass mehr innerparteiliche Demokratie auch zu mehr Parteimitgliedern führt. Um die Arbeitshypothese zu untersuchen, erfolgt zuerst die demokratietheoretische Herleitung des Untersuchungsgegenstandes anhand der Theorie der Sozialen Demokratie. Darauf aufbauend erfolgt die Auswahl der Indikatoren und des Vergleichsdesigns sowie die Vorstellung der drei Partizipationsverfahren bei PS, SPD und Labour. Diese Fälle werden komparativ analysiert und anhand dieses Vergleichs die entscheidenden Transformationsentwicklungen diskutiert. Diese werden im Fazit zusammengefasst und die Hypothese einer positiven Verlinkung von innerparteilicher Demokratie und Mitgliederentwicklung beantwortet.