Wähleranteile der Grünen Parteien in verschiedenen Staaten Europas

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 5,5 (Schweiz) = 1,5 (Deutschlan, Universität Zürich (Innstitut für vergleichende Politik), Veranstaltung: Seminar Theorien Innenpolitik, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es, die Voraussetzungen für einen empirisch-analytischen Projektantrag zu erläutern, der sich mit dem Untersuchungsgegenstand 'Wähler-anteile grüner Parteien in verschiedenen Staaten Europas' befasst. Die Wähleranteile von grünen Parteien haben sich in den verschiedenen Staaten Europas höchst unterschiedlich entwickelt. Während es Staaten gibt, in denen grüne Parteien an der Regierung beteiligt sind und somit direkt an der Macht partizipieren können, sind sie in anderen Staaten praktisch nicht existent. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie es zu diesen unterschiedlichen Wählerstärken der grünen Parteien in Europa kommt. Die Prioritäten bei den Wählern müssen unterschiedlich gelegt sein. Es ist anzunehmen, dass Wähler in einzelnen Staaten einen grösseren Nutzen in der Wahl einer grünen Partei sehen als in anderen Staaten. Zur Untersuchung der unterschiedlichen Entwicklungen der Wähleranteile von grünen Parteien in Europa halte ich mich an den theoretischen Rahmen des 'rational choice'-Ansatzes, welchen Anthony Downs in 'An Economic Theory of Political Action in a Democracy' beschrieben hat. Dieser Ansatz führt mich zur Fragestellung: Wählen die Stimmbürger in Staaten mit hohem wirtschaftlichen Entwicklungsstand vermehrt grüne Parteien? Die Formu-lierung der Fragestellung wähle ich dergestalt, weil ich nach der Theorie von Anthony Downs einen Zusammenhang zwischen Wohlfahrt und der Wahl einer grünen Partei beim nutzenmaximierenden Wähler vermute. Diese Vermutung stelle ich auf mit der Argumentation, dass für den rationalen Wähler ökologische Themen, bei steigender Wohlfahrt und angesichts neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, an relativer Wichtigkeit gewinnen, wohingegen die Wichtigkeit von weiterem Wachstum zuneh-mend kritischer betrachtet wird. Dies kann man mit der Maslow'schen Bedürfnis-pyramide begründen: Sind die Grundbedürfnisse gedeckt, so wandeln sich die Be-dürfnisse (Aufsteigen in der Pyramide), wodurch andere Bedürfnisse an Wichtigkeit gewinnen. Auf der zweiten Stufe dieser Pyramide finden sich die Sicherheits-bedürfnisse, und hier kann man neben den Bedürfnissen nach gesichertem Einkom-men, auch die Umweltproblematik zumindest teilweise einordnen. Diese Sorge um die Umwelt wiegt vermutlich bei vielen Wählern in wirtschaftlich starken Staaten schwer, man denke hier an die verschiedenen geschehenen und möglichen Umwelt-katastrophen, und die dadurch verursachte Gefährdung der Gesundheit.