Währungskrisen

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 1.7, Universität Mannheim (Fakultät für VWL), Veranstaltung: Makroökonomik in offenen Volkswirtschaften, Sprache: Deutsch, Abstract: Stellen sie sich vor, sie seien Bürger eines Landes das von einer unvorhergesehenen Währungskrise getroffen wird. Normalerweise werden sie ihr Vermögen in heimischer Währung angelegt haben. Abends kommen die ersten Meldungen im Fernsehen, die einen dramatischen Verfall der Landeswährung beschreiben. Banken schließen, um noch schlimmeres zu verhindern. Sie müssen untätig zusehen, wie ihr Vermögen drastisch an Wert verliert. In Deutschland ist man meist nur Beobachter solcher Horrorszenarien, doch sie treten immer wieder, über den ganzen Globus verteilt auf. Neben Kriegen gibt es außer Finanzkrisen nur wenige Ereignisse, die in solch kurzer Zeit flächendeckende Verarmung zur Folge haben. Die volkswirtschaftlichen Kosten von Währungskrisen präzise zu beziffern ist nahezu unmöglich. Doch alleine die Betrachtung von Kernindikatoren spricht Bände. So kommt es nach einer Untersuchung von KAMINSKY unter 69 Währungskrisen zwischen 1970 und 2002 zu einer durchschnittlichen Abwertung von 20% und einem durchschnittlichen Rückgang des BIP um 3%. Von weiteren Auswirkungen, wie dem Anstieg der Preise von Konsumgütern und wachsender Staatsverschuldung ganz zu schweigen. Geschürt durch wachsende Existenzangst sowie einem erschütterten Vertrauen in das System als Ganzes kann es zu noch weitreichenderen Folgen kommen. Unruhen und Proteste in den betroffenen Ländern zeigen die Empfindlichkeit demokratischer Systeme auf Einschnitte im Lebensstandard breiter Bevölkerungsschichten. In Russland gelang es 1996 nur mit Hilfe massiver Unterstützung des Westens einen Sieg der extremen Parteien zu verhindern, was zu unabsehbaren Folgen über die Grenzen Russlands hinaus geführt hätte. Diese globale Dimension von Währungskrisen führt verständlicherweise zu einer Flut von Änderungsvorschlägen, Erklärungsversuchen oder einfach nur grober Kritik. Nur wenn es gelingt, mehr Licht in die (oftmals sehr unterschiedlichen) Zusammenhänge zu bringen, die letztendlich zu einer Krise führen, steigen die Chancen solche werte- und vertrauenszerstörenden Phänomene zu verhindern. Doch um dieses Ziel zu erreichen müssen die Mechanismen von Ereignissen der Vergangenheit verstanden sein. Es ist daher Ziel der vorliegenden Arbeit, einen Überblick über die theoretischen Erklärungsversuche von bereits statt-gefundenen Währungskrisen zu verschaffen - sowie die Probleme in der Realität zu verdeutlichen.

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