Wahrnehmung und Gestaltpsychologie als Grundlage der Prototypentheorie

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: 2.0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Prototypentheorie ist kein autonomes Konstrukt, welches von Sprachwissen-schaftlern allein zum Zweck der Kategorisierung von Wörtern, Wortarten und Begriffen generiert wurde. Das Thema der Kategorisierung taucht bereits in der griechischen Antike bei Aristoteles auf und wurde im Laufe der Jahrhunderte vielfach beleuchtet und von verschiedenen Disziplinen aufgegriffen, modifiziert und durch neue Bedingungen definiert. Vor Allem die Wahrnehmungs- und Gestaltpsychologie haben das Konzept der Kategorisierung um die Theorie des perzeptionsabhängigen Prototypen im letzten Jahrhundert erweitert und dabei herausgearbeitet wie sich ein Prototyp vom anderen durch dessen spezifische Gestalt unterscheidet. Dafür wurden die klassischen Kategorisierungsschemata herangezogen, überprüft und oftmals neu definiert. Im Bereich der Sprachwissenschaft hat Eleanor Rosch in den 70er Jahren neue Definitionen zur Kategorisierung von Prototypen erarbeitet. In dieser Arbeit möchte ich den historischen Verlauf der Kategorisierung nachzeichnen und die verschiedenen Einflussfaktoren skizzieren, welche zur Gestaltung der Protoypentheorie beigetragen haben. Dabei möchte ich Eleanor Rosch zu einem späteren Zeitpunkt zwei eigene Kapitel (2.4.2 und 2.5) widmen, um ihren Ansatz zu verdeutlichen. Zunächst aber werde ich auf die Begriffe der Wahrnehmung im Allgemeinen und der Gestalt eingehen, ehe ich mich der Thematik der Kategorisierung zuwende und schließlich zur Prototypentheorie gelange. Im folgenden Kapitel soll nun das Konzept der Perzeption oder Wahrnehmung kurz vorgestellt werden.