Wandbilder für die Schulpraxis

„Aus der Praxis für die Praxis“ ist Werbeslogan und leitendes Prinzip des im 20. Jahrhundert führenden Verlags für Schulwandbilder und Lehrerhandreichungen, der sich bezeichnenderweise Schulmann nennt.
Dessen Produktionsprozesse und -bedingungen legt die vorliegende Studie offen und reflektiert sie in der kritisch-ikonographischen Interpretation eines ausgewählten Wandbild-Korpus.
Im Fokus der historischen Analyse stehen dabei Fragen von Personalstruktur und Machtgefüge, von inhaltlicher und ökonomischer Intention sowie der motivisch-gestalterischen Umsetzung in Form der schulischen Wandbilder.
Das Unternehmen Schulmann suggeriert mit seinem Slogan, Anschauungsmedien direkt aus der Lehrpraxis der Schule zu generieren. Hier weist die Autorin nach, dass die Wandbildproduktion sich vielmehr im Spannungsgeflecht überwiegend schulexterner Faktoren und Akteure vollzieht.
So wird deutlich, wie pädagogische und politische Leitlinien eines grundsätzlich nach wirtschaftlichen Interessen agierenden Lehrmittelverlags schließlich auf die inhaltliche und didaktische Ausgestaltung des Unterrichts einwirken – und damit Entscheidungsträger des Lehrmittelmarktes zu Einflussgrößen für Schule und Lehrarrangements werden.

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