Wandelzeiten

Zwei oberbayerische Gemeinden, Hubenstein und Moosen, geraten in den Fokus der Bayerischen Staatsregierung. Die beiden 'Zwerggemeinden' sollen per Regierungsbeschluss zusammengelegt werden. Die Staatskasse ist nach dem 1. Weltkrieg klamm. Die kommunale Selbstverwaltung soll reformiert werden. Dagegen regt sich erbitterter Widerstand, der seit Generationen zerstrittenen Nachbargemeinden. Alte Wunden brechen auf. Argwohn, Misstrauen und handgreifliche Auseinandersetzungen greifen um sich. Plötzlich verschwindet ein Bürger spurlos. War es Mord? Der Flusslauf im Vilstal wird für die nachkriegsgeplagte Bevölkerung zur natürlichen Konfliktlinie. Trotz der Uneinigkeit wird ein Vertreter des Bezirksamts Erding bei einer Versammlung aus Moosen gemeinsam verjagt. Ein Handeln in Eintracht gegen die Obrigkeit bleibt allerdings schwierig. Nur dem Geschick der beiden Bürgermeister ist es zu verdanken, dass ein Gerichtsverfahren gegen die Bayerische Regierung erfolgen kann. Die Bürgermeister der rivalisierenden Gemeinden haben einen Balanceakt zwischen einer feindseligen Gegenwart und einer hoffnungs-vollen Zukunft zu meistern. Der hiesige Pfarrer und christliche Hirte sieht mit Sorge auf seine Schäfchen und hat dabei eigene Kriegstraumata zu bewältigen. Der neue junge Schullehrer am Ort ist nicht nur für die Schüler eine Bereicherung. Seine Leidenschaft ist die regionale Geschichte: ein vergangenes mittelalterliches Schloss und ein Abenteuer liebender Ritter animieren sein Interesse. Und die Entdeckung eines Tunnels erweckt die Legende über einen im verborgen gebliebenen unterirdischen Wehrgang von neuem. Jedoch sehen den Lehrer nicht alle ohne Vorbehalt und so sieht er sich mit dem aufkeimenden Nationalsozialismus und Antisemitismus der frühen 1920er Jahre konfrontiert. Es ist eine Zeit des dramatischen Wandels, für mache sogar wie eine politische und gesellschaftliche Abrisskante. Aber die Welt drehte sich weiter!

Thomas Reger, Jahrgang 1964, hat in München Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Danach führte ihn sein Weg zu einem Spezialchemiehersteller im oberbayerischen Raum. Internationale Kontakte zu Kollegen anderer Kulturkreise und Traditionen öffnete in ihm, dem gebürtigen Jungen aus Oberbayern, die Tür zu einem offenen Welt- und Menschenbild. Privat unterstützte er während der Flüchtlingskrise Menschen verschiedenster Nationalitäten an seinem Heimatort. Schreiben wurde in den vergangenen Jahren zu einer seiner Leidenschaften. Das Buch 'Essigsaurer Zucker' ist eine fiktive und faktenreiche Kriminalgeschichte, die unter anderem auf eigene Erfahrungen während der Zeit als Flüchtlingshelfer zurückgreift. Sein zweites Buch 'Wandelzeiten': Von Berufswegen den Blick auf die weite Welt gerichtet, verstärkte sich gleichzeitig das Interesse an seiner Heimat und deren Geschichte. Einer Zeitreise gleich und 100 Jahre zurück, greift er im Buch 'Wandelzeiten' ein einschneidendes Ereignis in seiner Heimat auf. Was Ihn dabei interessiert: Lebensumstände damals wie heute entstehen nicht einfach aus sich selbst heraus. Sie sind die Folge von Begebenheiten in Politik, Gesellschaft und den Handlungen einzelner Individuen. Welche gesellschaftlichen Mechanismen von Ursache und Wirkung gab es zu jener Zeit? Wie mag die Bevölkerung gefühlt, gedacht und gehandelt haben? Mit 'Wandelzeiten' macht er sich auf die Suche nach Antworten in der heimatlichen Provinz der 1920er Jahre. Frei nach dem Motto: 'So könnte es gewesen sein!' und für den Leser entlang der geschichtlichen Ereignisse in Szene gesetzt.

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