War der Zoroastrismus Staatsreligion im antiken Perserreich? Wie Dareios I. seine mazdaische Vorstellung instrumentalisiert und sie für seine Herrschaft nutzte

Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Heredot, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Auseinandersetzung des antiken Zoroastrismus, im Weiteren mit der Fragestellung, inwiefern und ob der Zoroastrismus von Dareios I. als Staatsreligion gefördert wurde und wie Dareios seine Vorstellung instrumentalisierte und diese für seine Herrschaft nutzte. Im Laufe dieser Arbeit soll deutlich werden, wie sehr die zoroastrische Weltanschauung auf das Königsbild und den Herrschaftsanspruch einwirkte und wie Dareios vom Glauben motiviert worden ist und diesen zur Legitimierung eines Herrschaftsanspruchs genutzt hat. Besonders wichtig ist die Erkenntnis: Religiös legitimierte politische Herrschaft wurde in ihren Ausübungsmöglichkeiten unter Normen gesetzt, die sich nicht selbst geschaffen hatten, weil die Religion den Legitimationsrahmen in nicht ambiger Form vorgab. Das heißt konkret, dass der Zoroastrismus als Legitimationsbasis herangezogen wurde und deshalb weitgehend durch seine Vorgaben Ziel und Mittel der Politikführung sowie der Herrschaftsform des Dareios I. war. Zudem soll in dieser Arbeit herausgearbeitet werden, wie und warum er das tat. Dazu sollte angemerkt werden, dass im antiken Perserreich die Institution des Königtums als legitime politische Ordnung nicht hinterfragt oder bekämpft wurde. Ausgehend von der Grundannahme, dass ideelle Faktoren auf politische Verhaltensweisen und gesellschaftliche Strukturen eine maßgebliche Wirkung ausübten, soll die Botschaft des Propheten Zarathustra umrissen und ihr Einfluss auf die politische Geschichte des antiken Perserreichs untersucht werden.

Studentin der Germanistik und Geschichtswissenschaft an der Georg- August- Universität Göttingen