»Warum mußte ein solches Paar existieren?« Zur Urszene der Menschwerdung

Das heterosexuelle Paar betrachte ich als die Hauptquelle des Selbst. Die Argumentation ist nicht metaphysisch, sondern anthropologisch und stützt sich auf Darwins Theorie der Evolution durch Anpassung. Diese interpretiere ich als Umsetzung von Kants Logik des Organischen, die Zweckmäßigkeit nur noch als regulative Idee anerkennt. Die von Kant dem Paar zugeschriebene Sonderstellung findet ihre evolutionsbiologische Erklärung in Darwins Unterscheidung zwischen natürlicher und sexueller Selektion. Damit wird die Paarbindung als Urszene der Menschwerdung rehabilitiert, die Primatologen durch Empathie in matrilinearen Gemeinschaften ersetzen wollen. Dagegen weist das Festhalten an der erotischen Liebe als anthropologischem Radikal Wege zu einer neuen Synthese von Biologie und Philosophie im Sinne eines nicht-reduktionistischen Naturalismus, wobei die Frage offen bleibt, ob der Unterschied zwischen Menschen und Affen ein gradueller oder ein prinzipieller ist.

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