Was bewegt Gesundheits- und Krankenpflegekräfte?

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 2,1, Hamburger Fern-Hochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Viele deutsche Abiturienten bewerben sich um einen Studienplatz im Fachbereich Medizin und interessieren sich weniger für eine Ausbildung im Pflegesektor, da für diese als Zugangsvoraussetzung ein Schulabschluss der mittleren Reife ausreicht. Die Attraktivität eines Berufes hängt allerdings immer grundsätzlich mit dessen Akademisierungsgrad zusammen. Mittlerweile gibt es in Deutschland eine stark zunehmende Zahl an heterogenen Studienangeboten für Pflegekräfte. Allerdings ist zu beobachten, dass die Studiengänge sich von der direkten Patientenversorgung wegbewegen hin zu Stabs- und Führungspositionen. Zentrale Voraussetzung einer Aufwertung des Berufsbildes der Pflegekräfte sollte daher sein, akademisches Pflegepersonal direkt am Patienten einzusetzen. Dazu bedarf es allerdings eines Kulturwandels in den Einrichtungen des Gesundheitswesens, aber besonders auch in der Pflege selbst. Die berufspolitische Interessenvertretung zeigt allerdings ein extrem heterogenes Bild und einen sehr geringen Organisationsgrad unter den Pflegenden. Zum Problemfeld der geringen Attraktivität des Berufsfeldes und zu den differenzierten Interessengruppen der Gesundheits- und Krankenpflege gesellt sich der demografische Wandel. Allein zwischen den Jahren 1999 und 2013 erhöhte sich die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland um 30 Prozent auf rund 2,63 Millionen . Bis 2060 wird diese Zahl auf 4,7 Millionen steigen. Das System der Pflege steht vor dem Kollaps und als Lösung von politischer Seite wird ein neues Ausbildungsgesetz gefeiert.

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