Was bringt uns das?

Traditionelle religiöse Institutionen werden in Deutschland heute anders hinterfragt und bewertet als noch vor 60 Jahren. Für viele Menschen - vor allem aus den urbanen Milieus - ist ein Leben ohne Religion oder der Teilhabe an einer religiösen Gemeinschaft der Normalfall geworden. Trotzdem kann von einem völligen Verschwinden der Religionen, wie es manche Theoretiker schon vor Jahrzehnten vorausgesagt hatten, nicht die Rede sein. Die Frage nach dem gesellschaftlichen Mehrwert von Religion wird weithin kontrovers diskutiert. Politikerinnen und Politiker, die Regelungen bezüglich des Religionsunterrichtes in den Schulen abwägen; Eltern, die ihre Kinder in einem konfessionellen Kindergarten anmelden wollen; Menschen, die zu einer Tagung der Evangelischen Erwachsenenbildung eingeladen werden oder über die finanzielle Ausstattung der konfessionellen Bildungseinrichtungen zu entscheiden haben. Viele kluge und bedenkenswerte Argumente werden in diesen Debatten ventiliert. Aber es mangelt auch nicht an Halb- und Unwissen, an vermeintlichen Fakten, die sich bei näherem Hinsehen als Vorurteile entlarven. Dieser Band versteht sich als Beitrag zum besseren Verständnis der Debatte. Die versammelten Beiträge entstammen einer Studienkonferenz mit dem Thema 'Wie viel Kirche braucht das Land?', zu der verschiedene Einrichtungen in der Evangelischen Kirche von Westfalen, allen voran das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e.V. und die Evangelische Akademie Villigst im März 2013 nach Dortmund eingeladen hatten.