Was nicht nochmals geschildert werden muss - der Sekundentod, dieser gute Tag, um Geschichte zu schreiben, ein sogenanntes Drama dahoam -, wird nicht nochmals geschildert. Und noch ferner liegen Erfolgslobhudeleien durch schlaftrunkenen Statistikschwall. Versprochen. Einer Erzählung wert aber scheinen der Kult und die Nostalgie des FC Bayern, allein: Wir verklären keine Holzhütten in den 60ern, nicht Franzls 70er oder Breitnigges 80er. Es sind die 90er und 00er Jahre, deren Charme uns eng umschlungen hält. Bis heute. Zicklers Treffer gegen Schalke 1999 etwa, der nur aus einer Hintertorperspektive zu betrachten ist, egal, welche VHS-Kassette vor- und zurückgespult wird. Details, Abseitiges, Verblüffendes, Nebensächliches und Liebliches, Saison für Saison niedergeschrieben. Alte und neue Granden werden lebendig vorgestellt, auch durch eigene Empfindungen: Ein Tor in München (aber nicht für München), oder einer der wichtigsten Elfmeter der jüngeren Vereinsgeschichte. Nein, kein Drama dahoam, siehe oben. Profi & Profil, Geschichte & Geschichten. Der Reiz einer Gewinnmaschine, die keinen Reiz hätte, wenn sie eine Maschine wäre.

Johannes Mittermeier, Jahrgang 1990, wuchs in Altötting auf und pilgerte dann, als alle Papst waren, in dessen Geburtsort. Die Seligsprechung blieb ihm verwehrt, ein Studium der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre nicht. Penetrierte den FC Bayern bereits als 12-Jähriger mit einem handschriftlichen Saisonbuch, sattelte auf das getippte Wort um und hospitierte u.a. bei spox.com. Wurde vom (Fußball-)Gott mit einem mysteriösen Langzeitgedächtnis ausgestattet, was sich im Laufe der Jahre immer öfter als nützlich erwies. Nicht zuletzt bei einem Buch.

Verwandte Artikel

Was für Typen! Mittermeier, Johannes, Völkner, Patrick, Haak, Anno

22,00 €*