Was sind geistige Phänomene?

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Was sind geistige Phänomene?, Sprache: Deutsch, Abstract: Absichten, Ängste, Schmerzen, Vorstellungen oder Wünsche sind Beispiele für geistige Phänomene. Ein Problem, das sich in der Philosophie mit ihnen stellt, ist sie in ein wissenschaftliches Weltbild einzubauen. Wittgenstein meint dazu: ¿Wie kommt es nur zum philosophischen Problem der seelischen Vorgänge und Zustände und des Behaviourism? ¿ Der erste Schritt ist der ganz unauffällige. Wir reden von Vorgängen und Zuständen, und lassen ihre Natur unentschieden! Wir werden vielleicht einmal mehr über sie wissen ¿ meinen wir. Aber eben dadurch haben wir uns auf eine bestimmte Betrachtungsweise festgelegt. Denn wir haben einen bestimmten Begriff davon, was es heisst: einen Vorgang näher kennen zu lernen. (Der entscheidende Schritt im Taschenspielerkunststück ist getan, und gerade er schien uns unschuldig.)¿ (PU § 308) Gegenstand dieser Arbeit ist der ¿erste Schritt¿. Es geht um die Deutung der Rede über geistige Phänomene und die Suche nach einer geeigneten Kategorie. Es geht um die Suche einer richtigen Betrachtungsweise. Es wird die Frage bearbeitet:" Welcher Kategorie können geistige Phänomene zugeordnet werden?" Sind geistige Phänomene etwa Vorgänge, oder Dispositionen oder Abbilder? Die Untersuchung wird exemplarisch auf die geistigen Phänomene des Schmerzes und der Vorstellung konzentriert. Vorgegangen wird so, dass zum einen (a) die Rede über geistige Phänomene beobachtet und gedeutet wird, und ihre Form als Kriterium zur Beurteilung der richtigen Kategorie herangezogen wird. Zum anderen (b) wird mit Wittgenstein der Umgang mit geistigen Phänomenen analysiert. Es wird zunächst gezeigt, dass die Rede über geistige Phänomene eine sinnvolle Rede sein kann und deutungsfähig ist. Weiter wird gezeigt, dass geistige Phänomene nicht nur als Verhaltensdispositionen aufgefasst werden können. Zudem wird gezeigt, dass Vorstellungen nicht als Bilder von Gegenständen verstanden werden können. Schließlich wird gezeigt, dass geistige Phänomene nur aus der Perspektive der Dritten Person als Vorgänge begriffen werden können. Für die Perspektive der ersten Person ist eine Deutung der Rede über geistige Phänomene als Rede über Vorgänge nicht möglich. Werden geistige Phänomene als Vorgänge aufgefasst, so ist häufig auch von ¿inneren¿ Vorgängen die Rede. Das ergibt sich daraus, dass auch aus der Perspektive der Dritten Person geistige Phänomene nicht direkt beobachtbar sind. Auf das Problem dieser ¿Innerlichkeit¿ geistiger Phänomene wird in dieser Arbeit nicht eingegangen.

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