Als Althusser 1978 die alte, von Kant und Lenin geerbte Frage »Was tun?« aufgriff, sieht er sich nicht nur mit einer philosophischen Problemstellung konfrontiert: Er begreift die Frage in erster Linie als ein praktisches Problem, das sich nur ausgehend von einer »konkreten Analyse der konkreten Situation« lösen lässt. Um eine solche Analyse vorzubereiten, setzt sich Althusser mit dem herrschenden Geschichtsverständnis und den Dogmen des sogenannten Eurokommunismus auseinander. Im Gespräch mit Machiavelli, Gramsci, Spinoza und Marx skizziert Althusser ein Geschichtsdenken, das weder deterministisch noch historistisch ist - ein Denken, von dem er sich eine Antwort auf die Frage nach der Abwesenheit des revolutionären Subjekts verspricht. Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, sieht sich Althusser zu grundsätzlichen Reflexionen über die Rolle des Denkens und des Intellektuellen gezwungen. Die Selbstbestimmung der Philosophie und die scheinbar abstrakte Frage "Was ist Philosophie?" lassen sich für Althusser nicht vom Problem der Neuorientierung der Kommunistischen Partei und von den neuen Herausforderungen einer radikal veränderten Arbeiterklasse trennen.

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