Religionen, Religiosität und religiöse Praktiken haben in den letzten zwei Jahrzehnten an Sichtbarkeit gewonnen. Im Zuge dessen wird die Säkularisierungsthese, die lange als gültige Beschreibung für die Entwicklung modernisierter Gesellschaften galt, kontrovers diskutiert und weiterentwickelt. In welchem Zusammenhang stehen Geschlecht, Religiosität und Lebenssinn in diesem postsäkularen Rahmen? Welche Subjektivierungs- und Fremdzuschreibungsprozesse liegen der Vergeschlechtlichung von Personen im Hinblick auf Sinnstiftung, Religiosität, Spiritualität und Kirchlichkeit zugrunde? Diese Fragestellungen werden im Rahmen dieser Studie sowohl qualitativ als auch quantitativ untersucht. So werden einerseits lebensgeschichtliche Interviews evangelisch sozialisierter oder im evangelischen Kontext engagierter Personen und andererseits repräsentative Umfragedaten des ALLBUS 2012 bearbeitet, um die Zusammenhänge zwischen Geschlecht, christlicher Religiosität und Lebenssinn zu erklären. Die Ergebnisse zeigen vielfältige Bezüge zwischen Geschlechterkonstruktionen und individueller Sinnstiftung.

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