'Weh, bin ich toll, oder nahet mein End'?' - Zum Doppelgänger- und Spiegelbildmotiv in Annette von Droste-Hülshoffs Ballade 'Das Fräulein von Rodenschild'

Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Die Balladen Annette von Droste-Hülshoff, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Beginnen möchte ich die Arbeit mit einer Kurzanalyse formaler Charakteristika, die dazu dienen soll, gemeinsam mit den inhaltlichen Besonderheiten, die aufgewühlt gespannte und zugleich spannungsreiche Grundstimmung der Ballade näher zu bestimmen und die Mittel zu veranschaulichen, mit welchen eben diese Atmosphäre erzeugt wird. Der zweite Teil der Arbeit soll den Motiven der Doppelgängerin sowie des Spiegelbildes gewidmet sein. Um die zahlreichen Funktionen und Aspekte der Doppelgängererscheinung vor Augen zu führen, erweist es sich als Einstieg sinnvoll, das Spiegelmotiv in die Betrachtungen einzubeziehen, zumal es im Werk Droste-Hülshoffs wiederkehrende Verwendung findet und im Fall des Fräuleins von Rodenschild die Gestaltung der Doppelgängerin bedingt. Zur Erläuterung des Spiegelmotivs, auf das im Text explizit referiert wird, werde ich zur Veranschaulichung ein weiteres Gedicht Droste-Hülshoffs, Das Spiegelbild, in meine Überlegungen einbeziehen, um danach mit einem kurzen Diskurs auf Jacques Lacans psychoanalytische Deutung des 'Spiegelstadiums' die theoretischen Grundlagen zum Verständnis der Doppelgängerin als zweites Ich des Fräuleins zu legen. Der dritte Teil ist noch einmal der dialektischen Grundstruktur der Ballade gewidmet, die nicht mehr von formaler Seite, sondern nun von inhaltlich sowie sprachlich-stilistischer Perspektive aus als weitere Voraussetzung für die Doppelgängerin betrachtet werden soll. Im vierten Teil folgt schließlich die Untersuchung der Doppelgängergestalt und ihr Verhältnis zum lyrischen Ich, die Reaktionen und Veränderungen, die sie im Fräulein auslöst sowie die finale Konsequenz, die aus der Begegnung resultiert. [...]