Weiche Ziele und Sozialklimbim

Ein Wort ist schnell gelesen. Geübte Leser machen sich kaum noch die Mühe, Wörter genau anzusehen. So vertraut ist uns die Sprache, dass sich im Umgang mit ihr eine gewis-se Leichtfertigkeit und Unbedachtheit eingestellt hat.Wir sprechen, um uns mitzuteilen, um Sachinformationen auszu-tauschen ;und nicht, um eine Kultur zu pflegen, wie wir es beispielsweise anstreben, wenn wir ein Musikinstrument spielen. Die grafische Anordnung und Verschiebung der Buchstaben schaffen neue Möglichkeiten, sich einem Wort zu nähern. Die Sicherheit, die wir bei dem Gebrauch uns vertrauter Wörter empfinden, verlässt uns, wenn das Wort durch Buch-stabenverschiebung verändert wird. Wir müssen uns diesem Wort neu nähern und versuchen, einen Sinn zu finden oder zu assoziieren. Die Wortgrafiken sollen das Lesen verzögern, den Lesefluss stoppen, stören und damit zur vertieften Auseinandersetzung mit Wörtern und ihren oftmals verstörenden Botschaften führen.

Maren Schönfeld arbeitet als Autorin, Journalistin und Lektorin. Einer ihrer Schwerpunkte ist die lyrische Arbeit, auch mit konkreter und visueller Poesie. Es ist ihr wichtig, die Sprache als dem Inhalt gleichberechtigter Teil eines literarischen Werks zu verstehen und einzusetzen. Auf ihrer Homepage www.schoenfeld.blog sind weitere Informationen über die Autorin und ihre Bücher zu finden.

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