Welche Faktoren bedingen den Tod des jungen Hanno Buddenbrook?

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Germanistik), Veranstaltung: Hauptseminar Buddenbrooks, Sprache: Deutsch, Abstract: Als repräsentative Seelengeschichte des deutschen Bürgertums, von der nicht nur dieses selbst, sondern auch das europäische Bürgertum überhaupt sich angesprochen fühlen konnte, bezeichnete Thomas Mann sein meistgelesenes und meistgeliebtes Buch. Dass er für seinen ersten und zudem noch sehr umfangreichen Roman 1929 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, verschaffte ihm endgültig weltweit literarische Anerkennung1. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich eingehend mit der Figur, die die Linie der Buddenbrooks zum Abschluss bringt. Hanno Buddenbrook ist nicht nur der ¿Inbegriff lebensfremder Zartheit und sensiblen Künstlertums, in dessen musikalischen Neigungen der Prozess der Entbürgerlichung sich vollendet¿2, sondern auch der Erbe, dessen ¿biologisches Schicksal [es ist], die Genealogie enden zu lassen¿3. Ursprünglich wollte sich der Autor auch nur mit der Geschichte des sensitiven Spätlings Hanno auseinandersetzen, woraus sich die Fokussierung auf diese Figur im vorliegenden Text ergibt4. Konkret wird dreht es sich um die Frage, welche Faktoren Hannos Tod entweder direkt oder indirekt mit beeinflussen und wie er auf diese reagiert beziehungsweise, was er passiv mit sich geschehen lässt. Neben dem physischen Aspekt, der ausführlich behandelt werden soll, da Thomas Mann viele Krankheitsbilder verwendet hat, die bei Erscheinen des Romans intensiv erforscht wurden, findet auch eine intensive Auseinandersetzung mit dem physischen Aspekt statt, der Hannos Niedergang bedingt. Die psychische Komponente wird hierbei als ebenso wichtig angesehen wie die physische. Die psychosomatische Wechselwirkung soll im Mittelpunkt der Arbeit stehen und somit ergibt sich der Versuch, Hanno Buddenbrooks ¿Untergang¿ und Lebensfremdheit zu erforschen und zu erklären. Abschließend wird der Versuch unternommen, die herausgearbeiteten physischen und psychischen Faktoren miteinander zu verbinden und somit die gegenseitige Bedingung, sofern sie vorhanden ist, aufzuzeigen. 1 Ottomeyer, Prof. Dr. Hans: Deutsches Historisches Museum Berlin: http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/kunst/buddenbrooks/ (Stand: 03.09.2009) 2 Ebd. 3 Max, Katrin: Niedergangsdiagnostik: zur Funktion von Krankheitsmotiven in ¿Buddenbrooks¿. Frankfurt am Main 2008, S. 233. 4 Grawe, Christian: Struktur und Erzählform. In: Buddenbrooks-Handbuch, hrsg. von K. Moulden, Stuttgart 1988, S. 69.