Welche Ursachen hatte der Aufstand vom 17. Juni 1953?

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Historisches, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Politik- und Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Der 17. Juni 1953, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach den Ursachen für den Aufstand vom 17. Juni 1953 impliziert ihrerseits einen komplexen Fragenkatalog: Kam der Aufstand zum Ausbruch, weil sich die DDR seit Monaten in einer tiefen wirtschaftlichen Krise befand und der Lebensstandart der Menschen vor diesem Hintergrund drastisch gesunken war? Waren es die repressiven Maßnahmen der Regierung, der ¿totale soziale Krieg¿ (Werkentin 2002) gegen die eigene Bevölkerung ¿ insbesondere gegen die Bauern ¿, der einen offenen Konflikt heraufbeschwor? Bestand ein Zusammenhang zwischen Aufstand und ¿Republikflucht¿? Stimulierte der Beschluss der SED-Regierung, die Produktionsnormen um mindestens zehn Prozent zu erhöhen, den Ausbruch des Aufstandes oder die Tatsache, dass dieser Beschluss, selbst im Rahmen des Neuen Kurses, nicht zurückgenommen wurde? War es das selbstkritische Fehlereingeständnis der Regierung, das die Massen mobilisierte? Brach der Aufstand aus, weil das Regime mit diesem Fehlereingeständnis erstmals Schwäche zeigte? Eskalierte der Aufstand, weil die Menschen den Neuen Kurs als eine Bankrotterklärung des Regimes auffassten? In jedem Falle ¿ darauf weisen die hier gestellten Fragen hin ¿ kann ein Zusammenhang zwischen dem Aufstand und bestimmten krisenhaften Verhältnissen, die im Vorfeld des 17. Juni innerhalb der DDR herrschten, angenommen werden. Von dieser Annahme ausgehend impliziert die Frage nach den Ursachen des Aufstandes, zum einen die Frage nach dem Ausmaß und den wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Konsequenzen jener Krisen und zum anderen die Frage, inwieweit diese den Aufstand provoziert bzw. ausgelöst haben könnten. In diesem Zusammenhang werden vier Maßnahmen der SED-Regierung sowie deren Hintergründe, ihre krisenhaften Folgen und die Reaktionen der DDR-Bevölkerung auf diese Umstände analysiert.

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