Weltfrieden?

Thomas Manns Verhältnis zu seinem Bruder Heinrich war auf Grund seiner anfänglichen Begeisterung für den Krieg schwierig geworden. Beide Schriftsteller erhielten, neben vier anderen hochrangigen Persönlichkeiten, für die Weihnachtsausgabe 1917 des Berliner Tageblatts die Aufforderung, einen Entwurf für die »Möglichkeit des Weltfriedens« vorzulegen, wie es im Titel der Sammlung heißt, und antworteten darauf in sehr unterschiedlicher Weise. Die pazifistische, durch und durch demokratische Überzeugung Heinrich Manns ging Thomas völlig ab, stattdessen vertritt er in seiner Antwort, die am 27. Dezember veröffentlicht wurde, einen entschieden anti-sozialistischen Ansatz, in dem von Demokratie wenig Rede ist und von dem sich sogar die Redaktion in einer Vorbemerkung ausdrücklich distanzierte.

Thomas Mann, 1875-1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.

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