Wenn Diagnosen krank machen. Der Fall Vera Stein

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 15, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die nachfolgende Arbeit befasst sich mit den Problemen, Risiken und Stigmata, die durch psychiatrische Diagnosen hervorgerufen werden können. Die exemplarische Betrachtung des Falls Vera Stein soll den Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit bilden. Hierauf basierend soll zum einen die psychiatrische Diagnostik auf mögliche Willkür hin untersucht und zum anderen die schiere Unmöglichkeit aufgezeigt werden, sich einer diagnostizierten psychischen Erkrankung zum Trotz als geistig gesund, sprich mündig, zu behaupten und Zwangsbehandlungen abzuwenden. Im Sinne von Allen Frances "Was ist normal und was nicht?" soll weiterhin untersucht werden, inwieweit Psychiatrie und Klassifikationssysteme die Pathologisierung abweichenden Verhaltens unterstützen. Anhand des Fallbeispiels Vera Stein soll dargelegt werden, dass die körperliche und seelische Unversehrtheit eines Menschen durch die vermeintlich heilende Zuwendung medizinischer, psychiatrischer Disziplin Schaden nehmen kann, was wiederum zu einer Frage führt: Handelt es sich bei der Psychiatrie um eine Institution, welche die Pathologisierung menschlichen Verhaltens zur Bedingung macht, um sich selbst am Leben zu erhalten, und daher von der mit einer fatalen Diagnosestellung einhergehenden Stigmatisierung der betroffenen Personengruppe profitiert?

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